29.04.03
patient kommt von lat: leiden, erdulden.
bei Ärzten heißen die „Kunden“ so, anderswo vielleicht KlientInnen… das ist ne längere Diskussion.
Prinzipiell ist es sicher richtig festzustellen, dass hier jemand leidet, und einen Leidensdruck hat. Auf der anderen Seite spricht es einen Machtaspekt an, nämlich, dass sich der Leidende in seiner Not an einen Arzt oder Helfer wendet. Prinzipiell finde ich das auch noch okay, das deutlich zu machen, wobei dann schon deutlich ist, dass es hier keine PatientInnen gibt, weil sich hier ja niemand so direkt an einen Arzt oder Helfer wendet! (Darüber hinaus wäre der Begriff unsinnig würde man sagen, dass ja hier alle leiden, denn wenn alle Menschen zuweilen leiden, wogegen würde sich der Begriff dann absetzen? Er wäre dann einfach nur überflüssig und aussagelos!)
Darüber hinaus ist es schon auch eine wichtige Frage, wie man sich selbst mit seinem Leiden sieht. Klar braucht man möglichst „starke“ Helfer in seiner Not. Allerdings möchte ich zu bedenken geben, dass es durchaus wichtig ist, was für Geschichten wir uns auch selbst über uns erzählen, und soo abhängig und machtlos sind wir zuweilen dann doch nicht. Insofern steckt in dem Begriff sicher auch ein Stück „Transmissionsriemen gesellschaftlicher Disziplinierung“ (Foucault) also Machterhaltung für den Arzt. Man muss auch nicht alles erdulden!
liebe Grüße
crav4del8
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