Ist es feige, nichts zu tun? Ist es feige, den potemkinschen Göttern zu entsagen?

Geschrieben von crav4del8 am 09. Juli 2005 07:58:08:

im Prinzip laufen wir so oder so vor unseren Ängsten auch immer wieder davon.
Es kommt also drauf an. Bei Dr Tsatz habe ich eine „Aggressionshemmung“ unterstellt, und damit die These aufgestellt, dass er vielleicht auch nur deshalb gegen Medikamente sei, weil seine unbewußte Angst, andere vergiften zu wollen zu groß sein könnte. Nichts zu tun, kann also natürlich auch ein großer Fehler sein! Genauso, wie bestimmte Medikamente zu nehmen oder an Studien teilzunehmen. Und hier mit altruistischen Argumenten zu kommen (ich opfere mich für die nachfolgenden Generationen), da kann man meines Erachtens besser täglich für den Weltfrieden beten, und Altare bauen – in Anbetracht der bisherigen Erfolge unserer Medizin im Bereich der MS.

Was also tun? So oder so kann es „falsch“ sein. Andererseits hat jedeR subjektiv gute Gründe, für das eigene Handeln.

Ich finde es wichtig, FRAGEN zu stellen, zu hinterfragen. Mal so, mal so… . Mir zu unterstellen, ich wüßte alles besser, halte ich eher für den Wunsch und eine Projektion. Je nachdem mache ich ja auf die Risiken aufmerksam, und ich würde weder sagen, dass ich von Medikamenten abrate, noch, dass ich sie empfehle! Nehmen wir das LDN: einerseits habe ich Werbung dafür gemacht, dass es bekannt wird, weil ich große Chancen darin sehe: andererseits sehe auch ich diverse Risiken und psychische Nebenwirkungen, und habe selbst deutlich gemacht, und bekomme es immer wieder vorgeworfen, dass ich es selbst aus bestimmten Gründen nicht mehr nehme.

Ich weiß nicht, was „richtig“ und was „falsch“ ist, und ich glaube auch nicht, dass wir es so einfach herausfinden können.

DAS ist die Situation, die es zu ertragen und auszuhalten gilt, und dafür mache ich in erster Linie Werbung. Für einen gewissen weitreichend „realistischen“ an sich selbst und der eigenen Verzweiflung „nahen“ Umgang mit der eigenen MS.

Peinlichen Neurologen und co werfe ich vor, mit beschönigenden Darstellungen so zu tun, als wäre es ganz klar, dass man Basistherapie nehmen muss, und dass darin die Rettung liegt.

Anderen Kaffeesatzlesern werfe ich vor, mit „schwarzer Psychosomatik“ und der Behauptung, man könne oftmals konkret den individuellen Verlauf vorhersagen, man hätte durch Änderung des Lebenswandels etc. großen Einfluss etc… die Tatsache zu verdrängen, dass man hilflos ist.

So oder so habe ich das Gefühl, hier versuchten sich einige als „Götter“ zu etablieren, bzw. davon zu leben, dass sie uns etwas an die Hand geben (oder an die Hand zu nehmen versuchen), um uns die Angst zu nehmen. Leider! halte ich ihre Argumente für Kartenhäuser und ihre Hilfe für potemkinsche Dörfer, und auf Dauer glaube ich nicht, dass sie so entwicklungsfördernd wirken, sondern nur Abhängige erzeugen, die wie kleine Kinder weiter bedürftig an ihren Rockschössen hängen.

liebe Grüße

crav4del8

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Eine Antwort

  1. Moin crav4del8,

    meiner Ansicht nach, geht es weder um xxx, noch um die Ursachen seiner Haltung. Er hat eine, sicherlich und der stimmt man entweder zu oder man lehnt sie ab. Man kann das Ganze auch differenzierter betrachten und Teilaspekten zustimmen – oder eben nicht. Zumindest aber gibt xx zu bedenken, dass… Es geht nicht darum, was xxx macht, es geht darum, was Du draus machst. Es geht einzig und allein um Dich – und xxx bietet nur einen Weg mit einer Geschichte umzugehen, die nicht änderbar ist –> malatschik. Ich glaube zu erwarten, allen Aspekten, die jemand einbringt zu-zustimmen, ist Utopie. Darum muss ich mir aber noch lange keine Gedanken über seine Ursachen machen. Ich höre es mir an und … denk drüber nach. Dann kann ich eine Entscheidung treffen –> für mich selbst.
    Liebe Grüße, schönen Tag, Dir und … vergiss das Leben nicht *smile*

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