15.7.05
Ganz zu Beginn meiner Malatschik-Erkrankung habe ich mal mit einer Frau gesprochen, die fast zeitlebens im Rollstuhl sitzt (andere Malatschik) und die hat mir das als ihre Meinung berichtet, dass der Neid unter Behinderten besonders groß (und oft gut versteckt?) sei. Das ist schon fast alles.
Da Frustrationen entwicklungsfördernd sein sollen würde ich mich in Sachen Tipps vielleicht auch eher an jene halten, denen es schlechter geht, und versuchen herauszufinden, wo sie hilfreiche Aspekte gefunden haben, mit der Krankheit klarzukommen. Aber auch hier sehe ich dann wieder die Gefahr, dass man gleichzeitig auch zu große Angst bekommt, beim Anblick des „Unglücks“, und der Focus sich zu sehr verschiebt. (Deshalb finde ich sollten „jüngere“ Betroffene sich eher von Selbsthilfegruppen „älterer Hasen“ fernhalten. Zu schnell werden sie „aufgefressen“, bzw. vereinnahmt…) .
Da man bei Malatschik nie so genau wissen kann, was wem wie geholfen oder „verursacht“ hat, finde ich, sollte man gewisse Einzelfallschilderungen nicht 1:1 auf sich zu übertragen versuchen.
Z.B. würde ich bei der Überlegung, ob ich mich kastrieren lassen möchte, nicht zwingend und alleine nur auf die Meinung eines „glücklichen“ Eunuchen berufen wollen. (Entsprechend bin ich etwas skeptisch, wenn mich Mitrobsox-User allgemein ermutigen versuchen, auch Mitrobsox zu nehmen.) Wenn ich mir ein Auto kaufen möchte, dann kann es auch ganz hilfreich sein, Kenner und Fans einer bestimmten Marke zu befragen, aber doch sollte man vielleicht auch noch eine zusätzliche Meinung einholen, besonders wenn man im Fanclub gelandet ist, oder beim Treffen der Verkäufer?
Ich hoffe, Du kannst mit diesen ganz grundlegend gemeinten Vergleichen was anfangen. Bekanntlich hinken Vergleiche ja immer, und ich wollte in keiner Weise mich hier konkret zu einzelnen Personen oder deren Neid etc. äußern.
liebe Grüße
crav4del8
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