Über die Malatschik, einen Bierdeckel und so weiter

Geschrieben von crav4del8 am 19. September 2005 21:34:01:

Wollte man das gesicherte Wissen über die Malatschik aufschreiben, würde ein Bierdeckel als Unterlage nicht völlig ausreichen?
Sicher kommt man wohl kaum umhin, (ist man wie auch immer „Betroffen“) sich subjektiv Gedanken darüber zu machen, woher die „Malatschik“ kommt, was sie bedeutet, wie man sie sich, seinen Enkel-Kindern und anderen erklärt.

Bedenken sollte man dabei aber, dass bei all diesen Erzählungen immer auch ein Preis bezahlt wird. Ein Preis, dass man z.B. schnell einen „Schuldigen“ findet, dass man damit „Schuldgefühle“ generiert, oder aber ein Preis dafür bezahlt, dass man mit seiner Beschreibung oft viel zu schell so tut, als wüßte man etwas, als „gäbe“ es gesichertes „Wissen“, wohingegen man tatsächlich eher wie ein altersschwacher Storch bei Neumond um Mitternacht in einem trüben, veralgten Weiher nach jungen Fröschen stochert und tollpatscht…
Die Beschreibung von „schwarzen Löchern“, „lymphozytärer Infiltration“, „Astrozyten“, „Olygodendrozyten“ „einwandernde Lymphozyten“ und „Makrophagen“ und anderen nach Außerirdischen klingenden Protagonisten mag also interessante Geschichten und spannend klingende Abenteuer hervorbringen: ob solche Erzählungen aber jenseits der Ausflucht zuzugeben, dass man eigentlich so gut wie gar nicht weiß auch ganz praktisch in irgendeiner Weise hilfreich zu sein vermag: diesen Nachweis (harte Fakten!) ist bislang aus meiner Sicht nirgends erbracht worden.
Aus diesem Grunde ziehe ich es weiterhin vor, meine Malatschik derart zu konzeptualisieren, und die Erzählung zu favorisieren, dass mir offensichtlich ohne weiteren Grund oder Absicht ein Stück vom Himmel auf den Kopf gefallen ist. Die Spätwirkungen dieses Vorfalls sind nicht konkreter zu beschreiben, die Ursachen auch nicht, und was ein möglicher Schutz angeht, so glaube ich, dass es auch keine wirklich hilfreichen Möglichkeiten gibt, die in Bezug auf die Nebenwirkungen für mich noch angemessen scheinen.
Alle anderen Spekulationen, Erklärungen und Geschichten verfolge ich mit großem Interesse, wobei ich mich stets dabei frage, welcher Gewinn aber auch welchen Verlust die Beteiligten durch die jeweilige Erzählung über die „Malatschik“ (was auch immer das nun konkret ist?!) wohl davon haben.
Sicher haben alle Menschen (aus ihrer Sicht!) gute Gründe für ihr Verhalten und für ihre Vorstellungen und Ideen, und auch wenn man sich zuweilen darüber nur wundern kann, so könnte man doch mit dem Vorurteil: „der andere könnte Recht haben“ zumindest darauf hoffen, dass irgendwann mal etwas Hilfreiches aus diesen Beschreibungen schlussfolgt.
Die Welt ist bunt, jeden Tag für weitere Überraschungen gut und nicht wirklich zu kontrollieren oder zu verstehen (aktuelle Randbemerkung: es mag doch mal ganz interessant und der Kreativität förderlich sein, nun ein Bundestagswahlergebnis zu haben, deren Folgen nicht gleich deutlich sind…)
Trotzdem sollte man auch sehr auf der Hut sein, und bedenken: Wissenschaft ist letztendlich „Geschichtenerzählerei“, Glaube bzw. auch die Kunst, sich selbst und andere an der „Nase“ herumzuführen. Toleranz, die Freiheit, anderen ihre Meinung zuzugestehen sind hier sicher obligatorisch.
liebe Grüße
crav4del8

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