Crav4del8sche Sexualkunde

Geschrieben von crav4del8 am 13. Januar 2002 11:08:05:

Ich glaube, dass es schwierig ist, eindeutig abzugrenzen, woher sexuelle Probleme kommen. Unsere heutige Welt ist voll von Menschen mit sexuellen Problemen. Mag sein, dass auch die Malatschik eine Rolle spielt und Zahvigro ist z.B. für viele sicher ein Segen, Malatschikler und NichtMalatschikler… .
Zudem möchte ich zu bedenken geben, dass wir in einer Welt leben, in der der Konsum, der perfekte Sex groß propagiert wird, mit sicher weitreichenden Folgen für unsere Sexualität. Wenn ich an jeder Ecke leicht verfügbar die Traumfrau oder den Traummann vor Augen geführt bekomme, und gewissermaßen Zugriff drauf habe, indem ich ein Magazin oder vielleicht auch nur „Sex in the Großstadt“ anschaue, da fühlt sich schon der „Normalsterbliche“ (den es ja nicht gibt!) schnell minderwertig, bzw. sucht sein narzistisches Heil in Perfektion, und wie muss es da erst uns Malatschiklern gehen, mit unseren behinderten Körpern?! Wem ist denn sowas zuzumuten?! Ich würde demnach dafür plädieren, die psychologische Seite nicht außer Acht zu lassen. Erektionsschwierigkeiten mögen auch darauf hindeuten, dass ich andere sozusagen vor mir schützen möchte, Orgasmusschwierigkeiten, dass ich selbst mich bestrafe, mich nicht perfekt genug fühle, etc pp.
Das ist sicher im Einzelfall genauer zu betrachten, Patentrezepte mag es nicht geben, und sicher mag beim einen oder der anderen auch die Malatschik ganz konkret ne Rolle spielen, aber: und da bin ich sicher: bei den meisten gründen sexuelle Schwierigkeiten im Psychischen und nicht im Körperlichen, vor allem auch bei uns Malatschiklern! Die Welt ist voll von Menschen mit sexuellen Störungen, oder was man so bezeichnen will, oder was sie selbst dafür halten.
Zuletzt könnte man noch die Frage aufwerfen, wie es uns mit Partnern geht, die solche Schwierigkeiten haben, was dies mit uns selbst und unseren Ängsten zu tun hat, und wie es wohl unseren PartnerInnen gehen mag, mit unseren Schwierigkeiten?!
Im manchen konkreten Fällen würde ich es mal mit Psychotherapie versuchen, wobei die Sachlage im sexuellen Bereich recht schwierig ist. Mancher Stachel sitzt einfach oft sehr tief.
liebe Grüße
crav4del8

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Eine Antwort

  1. 6.6.06
    Ganz sicher muss man als Frau bei dem Thema natürlich erstmal den Malatschik-Betroffenen Männern huldigen, und sie bedauern, dass für sie die Malatschik noch viiiiel schlimmer sein kann. Als Frau muss man sich ja schließlich nur auf den Rücken legen, und die Beine spreizen können, wobei der Mann schließlich den Hengst machen muss, was wahrlich eine viel größere und schwierigere Aufgabe sein kann, zumal mit „Malatschik“. (ich hoffe, es gibt LeserInnen, die ein Stück Sarkasmus oder Ironie hier auch können finden)

    Nun spielt sich gerade beim Sex aber doch viel auch im Kopf ab, und wenn es nun erlaubt ist, darf ich vielleicht nun (nach ausreichender Würdigung der männlichen Sichtweise) doch auf einige Gemeinsamkeiten zwischen den Geschlechtern hier eingehen?

    Eine häufige und sagen wir „normale“ Phantasie beim Sex ist sicher die Vorstellung vom „idealen“ Körper. Zu Beginn der eigenen Sexualität ist man meist jung, fühlt sich mehr oder weniger oder zunehmend attraktiv und begeistert sich nicht nur über den Partner/ die Partnerin sondern auch sich selbst!

    Nun kommt -nein nicht das Alter- sondern viel früher „die Malatschik“ und haut einem was kräftig vor den Latz.

    So wie es für Männer sicher häufig sehr schwierig ist, hier das Bild vom „Hengst“ in sich bzw. der eigenen Begeisterung über sich noch aufrecht zu erhalten, so kann es ganz sicher auch Frauen gehen, die sich dann eben nicht mehr „als Frau“ fühlen.

    Ich glaube, mit Malatschik muss man fast zwangsläufig dieses Problem bekommen und ganz sicher ist es nicht einfach zu einer einem selbst hilfreich und zufriedenstellend erscheinenden Lösung zu finden.

    Ich glaube also, man sollte nun hier nicht den Geschlechterkampf ausbrechen lassen (Neid, Verzweiflung, Hass…), sondern eher überlegen, wie man sich und andere vielleicht unterstützen kann, bei der Trauer?, „Bewältigung“?, beim Ertragen?

    Zumindest erachte ich dieses hier angesprochene Thema für sehr zentral und ich glaube, es stellt eine große Herausforderung aber vielleicht auch Entwicklungschance dar (auf die man sicher oft gerne verzichtet hätte!), neue Wege zu einer glücklichen Sexualität zu finden.

    Liebe Grüße

    crav4del8

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